Bindungstheorie und der Weg zu einer gesunden Beziehung
22.06.2025
Berlin, 2005
„Ich kann Ihnen sagen, warum Sie sich immer wieder nach drei Monaten von Ihren Partnern abwandten: weil Sie eher verlassen wollten, als verlassen zu werden.“
Ein Augenöffnender Moment
Dieser Satz traf mich wie ein Blitz, als ich 25 war und in der Praxis meiner Psychotherapeutin saß. Ich war schockiert und zugleich verwirrt – „Ich bin doch diejenige, die verletzt hat, die betrogen hat, die sich nicht mit dem Liebeskummer der Betrogenen auseinandersetzen wollte! Ich kann doch nicht in so einer Bedürftigkeit gefangen sein.“ Doch genau das sagte meine Therapeutin mir: Ich hatte mich von meinem eigenen Bedürfnis nach Liebe und Nähe entfremdet, aus Angst, wieder verletzt zu werden.
Die tiefere Botschaft hinter diesen Worten: Wenn ich zu Beginn einer Beziehung sofort den Rückzug antrat, sobald sie tiefer und verbindlicher wurde, entzog ich mich der echten Nähe – und damit auch der Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen.
Das Party-Girl als Selbstschutz
Damals war ich überzeugt, dass ich die starke, unabhängige Frau war, die keine „großen“ Gefühle brauchte, die sich ihre Freiheit bewahrte und sich nur auf lustvolle Erlebnisse fokussierte. Doch während ich nach außen hin das „Party-Girl“ spielte, kämpfte ich innerlich mit Depressionen und einem Gefühl von Leere. Ich wusste damals nicht, dass ich mich durch dieses Verhalten selbst blockierte.
Wenn ich in meiner Rolle als „Partygirl“ aufging, war alles andere ausgeblendet – doch der Preis war hoch. Und dieser Preis war in meinen Beziehungen spürbar.
Der lange, schmerzhafte Weg zur Heilung
Es dauerte viele Jahre, tiefe Identitätskrisen und eine herausfordernde On/Off-Beziehung mit dem Vater meines Sohnes, bis ich verstand: So kann und will ich nicht mehr leben. Der Weg zur Heilung begann mit einer Auseinandersetzung mit meinen „inneren Kind“-Themen, mit tiefen Reflexionen durch Journaling und einer radikalen Ehrlichkeit mir selbst gegenüber.
Über Jahre hinweg konnte ich lernen, meine eigenen Muster zu erkennen und zu transformieren. Ich erschuf mir eine kleine, gesunde Familie und fand eine Partnerschaft, in der ich nicht nur geliebt werde, sondern in der ich auch wachsen kann. Diese Reise brachte mir nicht nur emotionales Wachstum, sondern auch die Fähigkeit, meine Beziehungen zu heilen und zu verändern.
Die Bindungstheorie verstehen: Woher kommen unsere Muster?
„Wenn du dich auf die Suche nach dir selbst begibst, ist der Plan, alle Anteile von dir zu erkennen, anzunehmen und zu integrieren.“
– Carl Jung
Diese Reise der Selbstfindung war nicht nur ein innerer Prozess, sondern auch eine Möglichkeit, alte Verhaltensmuster zu verstehen und zu verändern. Die Bindungstheorie hilft uns, diese Muster zu entschlüsseln. Wir erkennen, wie unsere frühen Bindungserfahrungen unser Verhalten in Beziehungen prägen – und können lernen, diese alten Muster zu durchbrechen. Dies war der Schlüssel, der es mir ermöglichte, nicht nur meine Partnerschaften zu heilen, sondern auch meine eigene innere Balance zu finden.
Veränderung ist möglich – Du bist nicht deine Vergangenheit
Heute weiß ich, dass es möglich ist, aus diesen alten, destruktiven Mustern auszubrechen und gesunde, erfüllende Beziehungen zu führen. Nicht nur auf emotionaler Ebene, sondern auch auf körperlicher. Ich kann heute sagen, dass es möglich ist, nach vielen Jahren in einer Beziehung noch leidenschaftlichen Sex zu haben und diese Nähe auf eine tiefere, erfüllendere Weise zu leben.
Der Weg zur Selbstliebe und erfüllenden Beziehungen
Was habe ich konkret gemacht? Ich habe mich auf die Reise zu mir selbst begeben. Das bedeutet nicht nur, sich mit seinen Stärken auseinanderzusetzen, sondern auch die Anteile zu akzeptieren, die lange unterdrückt wurden. Diese Akzeptanz hat zu einer Veränderung meiner Beziehungen geführt – sowohl zu mir selbst als auch zu anderen.
Durch diese Veränderung in meinem Denken und Handeln kann ich heute meinen Klient:innen als Sexual- und Beziehungsberaterin helfen, ihre eigenen Muster zu erkennen, zu reflektieren und zu heilen. Der Weg zur erfüllten Partnerschaft und zu gesunder Sexualität beginnt immer mit einem ersten Schritt – und oft ist dieser Schritt die Erkenntnis, dass Veränderung möglich ist.
Fazit: Dein Weg zu einer erfüllenden Partnerschaft
Die Bindungstheorie bietet wertvolle Erkenntnisse darüber, warum wir uns in Beziehungen immer wieder in bestimmte Muster verstricken. Doch es ist nie zu spät, diese zu erkennen und zu transformieren. Du kannst lernen, deine Bindungsmuster zu heilen, dich selbst zu lieben und zu einer erfüllenden Partnerschaft zu finden – voller Liebe und Intimität.
Ich begleite dich sehr gern dabei.
LebensLustige Grüße Ela