"Nice to meet my sexual self"

 
18.08.2024

"Sie muss ihre Eifersucht hinbekommen, dann ist auch wieder alles gut in unserer Beziehung.“

"Meine Freundin muss mal zu dir kommen, sie hat schon seit zwei Jahren keine Lust auf Sex.“

"Wenn er einfach nur seine Gefühle zeigen könnte oder darüber sprechen könnte, dann hätten wir gar keine Probleme."

"Wenn er nicht so Sexsüchtig wäre, würde ich wieder mehr aus mir herauskommen und Zärtlichkeiten mit ihm austauschen.“

 

Diese Sätze begegnen mir in meiner Praxis und aus meinem Bekanntenkreis immer wieder.

 

Zwei problematische Gedanken /Haltungen sind darin zu erkennen:

1. Es hat nur einer oder eine in der Beziehung ein Problem.

und

 

2. Wenn er oder sie das erstmal für sich löst, indem sie oder er an sich arbeitet, dann wird alles gut. 

 

Der erste Gedanke kann so gar nicht stimmen,  denn in einer Beziehung sind IMMER zwei beteiligt, zwei Menschen mit individuellen Lebenserfahrungen, Lebenseinstellungen und Entwicklungen. 
Dass sich in einer Beziehung ein Problem zeigt, zeigt auch die Entwicklungsmöglichkeiten der beiden Parteien und der Beziehung an sich.

Die Freundin, die zu eifersüchtig ist, wäre dies in einer anderen Konstellation nicht so extrem, kann aber trotzdem erkennen, dass sie sich ihren Selbstwert anschauen sollte. 

Der Mann, der so sexsüchtig ist, ist dies nur, weil er anders seine Gefühle für Zärtlichkeit und Liebe nicht ausdrücken kann und die Beziehung der beiden kann auf eine nächste Ebene gehoben werden, wenn sie sich über dieses „Problem“, ihren generellen Austausch zu Nähe, Geborgenheit und Zärtlichkeit anschauen.

Wenn ein Paar zu mir in die Beratung kommt, dann sitzt vor mir die Beziehung, die Beziehungsdynamik, die schau ich mir an und die ist meine Klientin.
Niemals nur ein Teil davon!


Der zweite Gedanke "Wenn er oder sie sein oder ihr Problem erstmal für sich löst, indem sie oder er an sich arbeitet, dann wird alles gut." ist tendenziell schwierig für Beziehungen.

Ja, es stimmt, dass die Beziehung zu sich selber die Grundlage für alle anderen Beziehungen ist. 

Und genauso differenziert betrachte ich es auch. Die GRUNDLAGE! 

Die Aussagen oben aber wirken so, als ob der Partner oder die Partnerin erstmal alles allein mit sich klären muss. (Und auch das kann wahr sein: bei den großen Traumata, oder bei Sucht/Abhängigkeit)

Doch was auch wahr ist: wir lernen diese Selbstliebe in der Abgrenzung zu unserem Partner/in.
In der Reibung, in der Auseinandersetzung in Beziehungen erkennen wir unsere Werte, auch unseren Selbstwert.
 
Indem wir unsere Grenzen zeigen und die von unserem Partner respektieren, lernen wir Akzeptanz und Selbstakzeptanz.

Indem wir den Mut haben, uns wirklich auf Beziehungen einzulassen, zu vertrauen, dass wir liebenswert sind, auch wenn wir uns noch nicht selbst genug lieben, fangen wir an uns selber zu schätzen.
 
Indem wir es aushalten, was passiert, welche Gefühle uns überkommen, wenn wir streiten oder auch nur anderer Meinung als unser Partner/in sind,
lernen wir unser Innenleben besser kennen.
Und indem wir nachvollziehen, was uns das über uns selbst sagt.

Wir LERNEN uns sozusagen SELBST in Beziehung zu anderen Menschen KENNEN.  
Und wir können uns erst lieben lernen, wenn wir uns selbst kennengelernt haben. Das klingt einerseits logisch und andererseits paradox, „weil wir uns doch schließlich am besten  kennen." 
Doch wie oft tust du Dinge, bei denen du dich selber fragst, warum du dies jetzt tust oder erschrickst (in manchen Streitsituationen) manchmal vor dir selber? Wenn du dich doch so gut kennst....?!

 

Der Schlüssel zu erfüllten Beziehungen ist, dass du dich selber kennst, dass du dich selber liebst, doch das dauert (je nachdem, was du für Erfahrungen in deinem Leben gemacht hast), mal länger und mal sehr viel länger. 

Es erfordert, dass du reflektierst, dass du dich erforschst, dass du deine eigenen, selbstbestimmten Erfahrungen machst. 

Dass du Verantwortung FÜR DICH übernimmst 

und nicht erwartest, dass dich ein Prinz auf seinem hohen Ross erlösen wird. 

Dies ist absolut nicht einfach und es ist auf gar keinen Fall allein in einem stillen Kämmerlein mit sich auszumachen und es dauert vielleicht fast dein ganzes Leben. 

Es ist aber eine unglaublich aufregende, abenteuerliche, lebendige und sexy Reise, die sich lohnt und ich sage sogar, ohne diesen Reiseantritt kannst du nicht glücklich werden. 

Alle Anteile von dir wollen gehört und gesehen und integriert werden, dein "Sexual Self" ist dabei ein großer Hebel, da du über dieses viel über deine Sehnsüchte, deine Bedürfnisse, deine Schatten und ganz besonders über deinen Körper erfahren kannst. 

 

Ich begleite dich sehr gern auf dieser Reise und biete dazu ein Programm an und zu meiner baldigen Praxiseröffnung ein unschlagbares Angebot: 

"Nice to meet my sexual self"